Meine Bikes

Angefangen Zweirad zu fahren habe ich mit 16 Jahren, und wahrscheinlich wie die meisten aus einer Notwendigkeit heraus. Ich hatte eine Lehre zum Elektroinstallateur begonnen und musste täglich 8 Kilometer zur Arbeit zurücklegen. Mit dem Bus war der Ort allerdings nur schlecht zu erreichen. So mit dreimal umsteigen und was weiß ich. Vom ersten Tag an hab ich mich in die Zweirad Fahrerei verliebt und es hat auch nicht lange gedauert bis ich entdeckte wieviel Spaß es machen kann selbst an den Dingern herum zu schrauben.
Wenn ich mir heute die ganzen Jahre und Motorräder und Projekte, Umbauarbeiten etc. Revue passieren lasse bedauere ich es auf's äusserste damals nicht mehr Spaß am fotografieren gehabt zu haben. Man war jung, man hat in den Tag gelebt und das jetzt und hier genossen ohne sich Gedanken darüber zu machen was in zwanzig oder mehr Jahren ist. Leider habe ich nicht von allen meinen "Mopeds" Bilder. Bei allen von denen ich keine Bilder habe, hab ich ein original Bild vom Hersteller eingefügt.
1985 hab ich dann Nägel mit Köpfen gemacht und in einer Honda-Werkstatt eine Umschulung zum Zweiradmechaniker begonnen.
2003 hab ich meine jetzige Frau kennen gelernt und Sie 2004 geheiratet. Da der Aufbau eines gemeinsamen Lebens (Umzug, bzw. Zusammenzug, hier und da ein paar neue Möbel, etc. pp) eine Menge Geld kostet, hab ich damals das Motorrad fahren aufgegeben.
Bis im November 2011.
Im Anschluß seht Ihr eine Aufstellung all meiner Motorräder (Zweiräder).
Klickt die Bilder an, um in die Gallerie zu gelangen.
Kreidler RMC

Meine Kreidler bekam ich mit 16 Jahren. Das Ding war Funkel Nagel neu. Mein Vater hatte damals für mich gebürgt damit ich das Ding auf Raten kaufen konnte. Nach ca. 6 Monaten hatte ich dann einen Unfall mit der Kiste. Wie das so ist mit dem jugendlichen Leichtsinn hatte ich den Helm etwas runtergezogen und ne Kippe während der Fahrt an. Als ich die Kippe, in der Kurve, wegwerfen wollte rutschte sie mir in den Helm und beim Versuch sie raus zu fischen hab ich leider den Verkehr etwas vernachlässigt und bin hinten auf ein parkendes Fahrzeug aufgefahren. Die Kreidler hatte nicht viel abbekommen. Lediglich die Vordergabel war nach hinten gebogen aber so gleichmäßig, dass man noch super fahren konnte. Durch den kürzeren Radstand sogar besser wie vorher. Lach. Nachdem ich das Moped wieder repariert hatte, sprich ne gebrauchte Gabel eingebaut hatte, kam ich auf den MotoCross Trip, schraubte erst mal einen Cross Lenker dran, wechselte die Übersetzung und hatte unglaublich viel Spaß mit dem Rädchen. Dann kamen die ersten Bilder der MRD1 Egli-Kawa in die Motorrad Hefte und schon war ich nicht mehr zu halten. Ich hab mir damals ein Blech gekauft den Höcker aufgezeichnet, ausgeschnitten und zusammen geschraubt. Dann hab ich diese typische Kreidler Vertiefung am Tank weggespachtelt. Hab aus dem Motor rausgekitzelt was ging. Als letztes hab ich mir dann noch ne Verkleidung besorgt. Schade dass ich nicht mehr Bilder gemacht hab. Das Ding war der Knaller im ganzen Umkreis.
Honda CB 400 Four

Mit 18 machte ich den Auto-Führerschein und natürlich den Motorrad-Führerschein gleich mit. Ich hatte aber nicht sofort das Geld mir ein Motorrad zu kaufen. Als ich zwanzig war hatte ich einen BMW 1602 mit einer richtig fetten Soundanlage, für einen Fahranfänger ne geile Kiste. Ein Schulfreund von mir hatte eine Honda CB 400 Four und war total scharf auf meinen BMW. Er machte mir den Vorschlag zu tauschen. Das Bike gegen das Auto. Da wir aber erst Februar hatten sagte ich ihm dass wir erst im April tauschen weil es mir noch zu kalt zum Motorrad fahren sei. Er war aber nicht mehr zu halten und wir tauschten dann auch noch die Soundanlage gegen seinen Renault R4. So kam ich zu meinem ersten Motorrad.
Kawasaki GPZ 1100 B2

Ich war ja, wie auf den Bildern zu sehen, immer schon ein hübsches schmales Kerlchen. Grins
Deshalb war ich mit der CB 400 nicht wirklich lange glücklich. Meine zwei besten Freunde hatten sich damals, schon eineinhalb Jahre zuvor, beide eine neue Honda CB 550 Four als erstes Motorrad gekauft. Der eine fuhr seine zu Schrott und kaufte sich nach dem
Krankenhaus-Aufenthalt eine neue Kawa Z 1000 Fuel Injektion, der andere wollte natürlich nicht nachstehen und kaufte sich eine Kawa
GPZ 1100 B1. Nachdem ich die GPZ Probe gefahren hatte war ich von der Leistung, vom Aussehen sowieso, total begeistert. So kaufte
ich mir dann damals so ca. 1983 meine Kawasaki GPZ 1100 B2. Von Aussehen und Leistung her identisch mit der B1, jedoch hatte die B1 ein
Problem mit der Einspritzanlage an heissen Tagen, was bei der B2 beseitigt war.
Das war mein Rädchen. Das war Fahrspaß pur. Die B2 war das erste Model das feste Lenkerstummel hatte, was bedeutete man brauchte einen Adapter um einen normalen Lenker montieren zu können. Nach der Montage des Adapters und eines hohen Z 1000 Lenkers fuhren sich die 263 Kg wie ein Moped. Egal wieviel ich wog, egal ob ich alleine oder mit Sozius fuhr, der GPZ ging nie die Power aus. Man hatte zu der Zeit Probleme einen größeren Reifen eingetragen zu bekommen als einen 130er. Ansonsten waren Leistung und Fahrwerk, für damalige Verhältnisse, top abgestimmt. Und abgesehen von der Leistung war dieses Kraftpaket einfach ein wunderschönes Bike.
Honda XL 600 R

1985 begann ich, in einer Honda Werkstatt, eine Umschulung zum Zweiradmechaniker. Mein Chef hat zwar nie was gesagt aber man merkte, dass der nie ein Kawa-Fan werden würde. Wie heisst es so schön "Eine Hand wäscht die andere". Mein Chef war von meinem Wissensdurst, meiner schnellen Aufassungsgabe und meiner Begeisterung für diesen Beruf so angetan, dass mir jede Menge Begünstigungen in der Firma zuteil wurden. Im Gegenzug hab ich schweren Herzens meine GPZ verkauft und mir eine Honda XL 600 R gekauft. Von da an bekam das Wort "Spaß" eine ganz neue Bedeutung. Sie konnte der GPZ natürlich nicht das Wasser reichen, trotzdem machte das Fahren mit der Kiste Spaß. Aber die Möglichkeiten und der Spaß, die einem eine Enduro, jenseits von jeglichem Teer, ermöglichte, waren unbeschreiblich. Zum Teil lag das auch an meinem damaligen Freundeskreis, unserer Clique war keine Wiese zu nass, kein Wald zu schlammig und kein Berg zu hoch. Eine Enduro ist natürlich keine Vollcross, der Nebeneffekt war natürlich, keiner in der Firma konnte so gut und so schnell Gabelsimmerringe wechseln wie ich. Grins
Juli 1987 war meine Umschulung beendet. Mein Chef redete seit einiger Zeit schon davon in Rente zu gehen und den Laden seinem ersten Verkäufer zu übergeben. Ich hab mir dann gleich einen neuen Job gesucht. 6 Monate später hörte ich dass er wirklich in Rente gegangen war. Wiederum 6 Monate später hörte ich dass es den Laden nicht mehr gab. Schade
Kawasaki Z 1000 A1

Anfang 1988 hatte ich einen neuen Job und 3 Monate später eine Kawa Z 1000 A1. Eine Art Garagenfund. Der Besitzer eines Betonwerkes hatte das Motorrad neu gekauft und dann irgendwann keine Zeit mehr zum fahren. Das Bike hat dann 8 Jahre dort im Betonwerk rumgestanden, allerdings in einer trockenen Halle. Das Ding hatte extrem wenig Kilometer und ausser einer Beule im Tank und einem fehlenden Seitendeckel war das Bike in absolutem Original- und Topzustand. Ein neuer Seitendeckel, Tank gespachtelt und ne komplett Lackierung und das Ding stand da wie neu. Der Motor hatte mit seinen 97 PS damals ordentlich Power, viel mehr Power als der Rahmen vertragen konnte. Sie bockte oft die Zicke und in den Kurven fing Sie mit Vorliebe an zu schlottern. Für einen schnellen Landstrassen liebenden Kurvenfahrer wie mich war die A1 die reinste Zeitbombe. Wir hatten Leute im Club mit alten 1000ern mit viel Chrom und immer sauber und ach Gott eine Wolke am Himmel schnell nach Hause, Motorrad in die Garage und Auto raus. Nee in der Ecke hab ich mich nie gesehen. Ich hab jahrelang Motorrad gefahren weil ich das "Fahren" liebe und nicht das "Putzen und Vorzeigen"
Kawasaki Z 650 C

Nach der 1000er hab ich mir dann ne Kawa Z 650 C gekauft. Das waren wieder Welten unterschied. Die Z 650 hatte den gleichen Rahmen wie die Z 1000 aber einen schwächeren Motor, das passte dann. Egal welche Strecke, die 650er hatte ne Top Strassenlage. Kein gewackele, kein geschlotter, perfekt. Für so ein "kleines" Bike, ein echter Bringer. Wie immer mit hohem Z 1000 Lenker, mit weniger Gewicht wie die Große Schwester, da hat das fahren mal wieder richtig Spaß gemacht. Das Moped fuhr sich dann auch wie ein Moped. Leider hab ich keine Fotos davon, was dann danach kam. Komplett zerlegt und komplett neu aufgebaut. Rahmen, Schwinge und hinteren Bremssattel-Halter lackiert, neues Lenkkopflager, neue Schwingerlager, alle maroden Schrauben ausgetauscht etc. etc. Zum Schluß dann noch Felgen, Tank, Seitendeckel und Heckbürzel lackieren lassen in knallig Gelb mit schwarz und roter Beschriftung. Sah schon geil aus. Also mir hat es super gut gefallen, liegt vielleicht auch daran, dass ich die Z 650 C von der Form und dem Design her sowieso wunderschön fand.
Kawasaki Z 1000 J

Die Form der GPZ B2 ging mir nicht aus dem Kopf aber ich fand damals keine. Alternativen mit gleicher Form gab es nur zwei. Die Z 1000 R für einen Kawa-Grün Liebhaber wie mich ein absoluter Traum. Oder die Z 1000 J, etwas schlichter aber von der Form her gleich. Als mir dann ein Freund eine teilzerlegte Z 1000 J anbot im Tausch gegen meinen Golf GTI, brauchte ich nicht lange zu überlegen. Bis auf die Vergaserbatterie waren alle Teile vorhanden. Die Lackierung war schwarz woran ich nichts änderte, ich liess auch alles andere in dem Zustand wie es war und wollte nur fahren. Was auch sehr viel Spaß gemacht hat. Nach 18 Monaten bin ich Zuhause ausgezogen und hab des Moped verkauft um eine Wohnungseinrichtung kaufen zu können.
Wie schon zu Beginn geschrieben ist das leider das erste Bike von dem ich keine Fotos gemacht habe.
Kawasaki Z 1000 R

Mit meiner Z 1000 R war das ne ganz witzige Geschichte. Die Wohnungseinrichtung war schon lange bezahlt und langsam fing es wieder an in den Fingern zu jucken. Ich hatte immer noch Spaß an einer Z 1000 R aber das nötige Kleingeld fehlte so entschied ich mich wieder für eine Z 1000 J, da Sie wesentlich günstiger angeboten wurde als die R, ging ich mir ein paar Tage später eine ansehen. Sie war mehr oder weniger in schlechtem Zustand, das einzigst positive war eine Z 1000 R Sitzbank. Ich überlegte noch kurz da doch sehr viel Arbeit drin steckte, aber der Preis war unschlagbar selbst für eine J. Also wie immer. Nach Hause mit der Kiste, erstmal Kopf runter neue Kopfdichtung, dann komplett zerlegen und von Grund auf neu aufbauen. Rahmen sandstrahlen und lackieren. Neue Schwingenlager, neues Lenkkopflager etc. etc. etc. Nach Saarbrücken in den Teileladen wo ein Bekannter von mir arbeitete mal eben einen Kettensatz für ne Z 1000 J holen. Wieder Zuhause probier ich und das Ding passt nicht, die Kette ist zu lang. Mist. Nochmal nach Saarbrücken, sagt mein Bekannter "Da ist bestimmt eine Z 1000 R Schwinge verbaut". Er fragt mich nach der Zulassung schaut rein, schaut mich an und sagt "Du hast echt mehr Glück als Verstand. Natürlich ist da eine Z 1000 R Schwinge verbaut, was sollte in einer Z 1000 R auch sonst verbaut sein." Ich bin dann gleich zum Kawa-Händler weil ich es nicht glauben wollte aber tatsächlich. Ich hatte meine Z 1000 R wenn auch nicht in Grün. Die Teile waren nämlich schon beim Lackierer.
Also Tank, Seitendeckel, Bürzel und Felgen waren in kräftigem Pink. Als Deko hatte Sie feine rote Streifen mit gelbem Schatten. Ebenso die Schriftzüge auf Tank und Seitendeckel mit feiner Schreibschrift in rot mit gelbem Schatten. Ich fand das sah sowas von affengeil aus. Vom ersten Tag an, an dem ich wieder mit der Kiste auf der Piste war lag ein Freund mir in den Ohren um das Ding zu kaufen, jeden Tag. Da er kurz zuvor bischen Schotter geerbt hatte bot er mir irgendwann einen Preis bei dem ich dann nicht mehr nein sagen konnte. 2-3 Monate im Winter daran gearbeitet, 4 Monate damit gefahren und weg war Sie auch schon wieder
Dies war das zweite Bike von dem ich kein einziges Foto gemacht habe. Und bei der tat mir das ganz besonders Leid. Unwiederbringliche Momente in der Ewigkeit vergangen.
Kawasaki Z 650 C

Nach dem ganzen Tohuwabohu hatte ich mir irgendwie eine Pause verdient. Mit so viel Geld für die Z 1000 R hatte ich nicht gerechnet. Ich kaufte mir für schmales Geld wieder eine Z 650 C den Rest liess ich auf dem Konto was dem auch mal gut tat. Diese zweite 650er ist auch eins von denen Bikes ohne Bilder. Sie war neu lackiert in anthrazit-grau, hatte viel Chrom, einen Z 1000 Lenker, eine Giuliari Sitzbank, eine schöne kernige 4in1 von Lehnhard & Wagner, eine zurückgesetzte Fußrastenanlge von Raask und Koni Dämpfer. Ein schönes Motorrad und wie gesagt garnicht mal teuer. Einfach drauf setzen und fahren.
Dies war das dritte Bike von dem ich kein einziges Foto gemacht habe.
Kawasaki ZZR 1100 C

Nov. 2011 nach 7 jähriger Fahr- und Schraubpause hab ich mir diese ZZR-1100 C Bj. '91 zugelegt. Ich hab 2003 meine jetzige Frau kennen gelernt. Umzug Hochzeit und und und.... Nach vielen Kosten und vielen bikelosen Sommern hab ich es nicht mehr länger ausgehalten. Meine Frau ist von dem Motorrad der Fahrerei und dem ganzen Drumherum nicht so angetan, noch nicht, ich glaube Sie hat sogar etwas Angst, aber ich hoffe die werde ich Ihr diesen Sommer ganz langsam und vorsichtig nehmen können. Und die Fahrerei wird Sie schon begeistern wenn Sie sie richtig kennen und lieben lernt. Soviel ich weiß hat Ihr Bruder Sie einmal auf seiner Yamaha XS 550 mitgenommen. Das reicht natürlich nicht um die Faszination "Motorrad" zu verstehen und zu lieben.
Von diesem Bike gibt es jetzt schon jede Menge Fotos und es werden ständig mehr.
Kawasaki ZRX 1200 S

An der ZZR hab ich viel umgebaut und rum gebastelt. Mit der hier werd ich jetzt mal einfach nur fahren und Spaß haben.
Soviel zum Thema "Mit der hier werd ich jetzt mal einfach nur fahren und Spaß haben." In der Gallerie gibt's die ersten Bilder von kleinen Umbauten. Viel werde ich an der ZRX wirklich nicht machen, da sie eins der schönsten Motorräder ist die ich kenne. Höchstens hier und da mal ein wenig Kosmetik. Fahren kommt natürlich auch nicht zu kurz weil wie ein Freund von mir zu sagen pflegt "ZRX fahren ist einfach geil" ;-)
(Vorsicht! Ich habe heute viel mehr Spaß am fotografieren wie früher. Die Menge der Bilder hat sich geändert die Qualität leider nicht)